Vollständiger Leitfaden zur Verschlüsselung von ZIP-Dateien

Das Verschlüsseln von ZIP-Dateien ist eine der einfachsten Methoden, um Gruppen von Dokumenten, Fotos oder Ordnern zu sichern, bevor du sie online teilst.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir alle wichtigen Methoden:

• 7-Zip unter Windows
• Keka unter macOS
• Integrierte Systemoptionen
• Verschlüsselte Festplatten-Images
• Browserbasierte Alternativen

Außerdem findest du eine Vergleichstabelle, Tipps zur Fehlerbehebung und eine verständliche Erklärung, was die ZIP-Verschlüsselung eigentlich bewirkt.

Was ist eine ZIP-Datei und was bewirkt die ZIP-Verschlüsselung?

Eine ZIP-Datei ist ein komprimiertes Archiv, das mehrere Dateien oder Ordner mithilfe verlustfreier Komprimierung in einem einzigen Container bündelt. Dieses Format reduziert die Dateigröße ohne Datenverlust – ideal zum Speichern und Teilen.

Wenn du ZIP-Verschlüsselung verwendest, wird das Archiv passwortgeschützt.

Die moderne ZIP-Verschlüsselung nutzt AES-256, einen weit verbreiteten Sicherheitsstandard. AES-256 verwandelt deine Daten in unlesbaren Geheimtext. Nur mit dem richtigen Passwort lässt sich das Archiv entsperren und die Originaldateien wiederherstellen.

Warum ZIP-Verschlüsselung wichtig ist

Die ZIP-Verschlüsselung hilft dir bei Folgendem:

• Schutz sensibler Dateien vor dem Versenden per E-Mail oder der Weitergabe
• Erfüllung von Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Compliance
• Sichere Aufbewahrung und Archivierung vertraulicher Dokumente
• Verringerung der Dateigröße bei gleichzeitiger Gewährleistung der Datensicherheit

Wenn du Projektordner, Finanzdateien, Krankenakten oder interne Dokumente austauschst, ist ZIP-Verschlüsselung eine praktische zusätzliche Schutzschicht.

ZIP-Verschlüsselungsmethoden im Überblick

Bevor wir die einzelnen Methoden erläutern, möchten wir einen kurzen Vergleich der gängigsten Methoden zur Verschlüsselung von ZIP-Dateien anstellen.

So kannst du eine ZIP-Datei mit Passwort schützen (Windows und macOS)

Je nach Betriebssystem gibt es mehrere Möglichkeiten, eine ZIP-Datei zu verschlüsseln. Auch unter Windows oder macOS hast du die Wahl zwischen integrierten Optionen und Tools von Drittanbietern.

ZIP unter Windows mit 7-Zip verschlüsseln (AES-256)

Windows hat zwar eine eingebaute Funktion zum Komprimieren, aber damit kannst du nicht verschlüsseln. Für eine echte Verschlüsselung brauchst du ein Tool wie 7-Zip:

1. Lade 7-Zip herunter und installiere es (kostenlos).
2. Klicke mit der rechten Maustaste auf die Datei oder den Ordner, die bzw. den du komprimieren willst.
3. Fahre mit der Maus über „7-Zip“ und wähle „Zum Archiv hinzufügen“.
4. Lege im Abschnitt „Verschlüsselung“ dein Passwort fest.
5. Wähle „AES-256“ für maximale Sicherheit.
6. Klicke auf „OK“ – fertig!

Jetzt hast du eine verschlüsselte ZIP-Datei, die sowohl komprimiert als auch passwortgeschützt ist.

ZIP unter Windows mit dem Encrypting File System (EFS) verschlüsseln

Windows Pro und Enterprise enthalten EFS, mit dem Dateien und Ordner verschlüsselt werden können.

So gehst du vor:

1. Klicke mit der rechten Maustaste auf die Datei oder den Ordner.
2. Wähle „Eigenschaften“.
3. Klicke auf „Erweitert“.
4. Aktiviere „Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen“.

Wichtig: EFS verknüpft die Verschlüsselung mit deinem Windows-Benutzerkonto. Wenn du den Zugriff auf dein Konto verlierst, verlierst du auch die Dateien. Außerdem entsteht dadurch keine verschlüsselte ZIP-Datei – diese Methode eignet sich daher eher für lokalen Schutz als zum Teilen.

ZIP unter macOS mit dem Festplattendienstprogramm verschlüsseln

macOS hat keine eingebaute ZIP-Verschlüsselung, aber du kannst stattdessen ein verschlüsseltes Disk-Image erstellen.

Und so geht's:

1. Öffne das „Festplattendienstprogramm“.
2. Gehe zu „Ablage“ > „Neues Image“ > „Image aus Ordner“.
3. Wähle deinen Ordner aus.
4. Wähle „AES-128“ oder „AES-256“ als Verschlüsselung.
5. Speichere, um eine .dmg-Datei zu erzeugen.

Dadurch wird eine .dmg-Datei anstelle einer Standard-ZIP-Datei erstellt, die aber genauso sicher ist und sich hervorragend für die Freigabe zwischen Mac-Computern eignet.

ZIP unter macOS mit Keka verschlüsseln (AES-256)

Auf dem Mac kannst du Dateien mit der integrierten Komprimierungsfunktion im Finder schnell komprimieren:

1. Klicke im Finder mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner.
2. Wähle im Kontextmenü „Komprimieren“.

Wie unter Windows wird die Datei dadurch nicht verschlüsselt. Zum Verschlüsseln kannst du Tools von Drittanbietern wie Keka verwenden; damit lässt sich eine ZIP-Datei per Passwort mit AES verschlüsseln. So geht’s:

1. Installiere „Keka“ von der Website des Entwicklers.
2. Öffne Keka und wähle das Format „ZIP“.
3. Gib im Feld „Verschlüsselung“ ein Passwort ein.
4. Ziehe deine Dateien in das Keka-Fenster, um die verschlüsselte ZIP zu erstellen.

Keka ist kostenlos, wenn du es von der Website des Entwicklers lädst. Außerdem kannst du das Archivformat und den Komprimierungsgrad wählen oder sehr große Dateien sogar in Teilarchive aufteilen.

Wann du ZIP-Dateien und ZIP-Verschlüsselung verwenden solltest

ZIP-Verschlüsselung ist besonders sinnvoll, wenn du Dateien oder Ordner verschlüsseln und gleichzeitig komprimieren möchtest.

Das sind die häufigsten Szenarien, in denen verschlüsselte ZIP-Dateien sinnvoll sind:

• Versenden großer Dateien per E-Mail, die die Anhangsgrenzen sprengen
• Archivierung sensibler Dokumente zur langfristigen Aufbewahrung
• Erfüllung der Compliance-Anforderungen für den Datenschutz
• Freigabe mehrerer Dateien bei gleichzeitiger Reduzierung der Bandbreitennutzung
• Erstellung sicherer Backups wichtiger Projektordner

Wenn du nur ein einzelnes PDF hast, ist die direkte PDF-Verschlüsselung oft einfacher, als zuerst eine ZIP-Datei zu erstellen.

Tipps für die sichere ZIP-Verschlüsselung und das Teilen

Ist deine ZIP-Datei verschlüsselt, bist du noch nicht ganz fertig. Mit ein paar schnellen Checks und guten Gewohnheiten bleibt sie von Anfang bis Ende geschützt.

1. Prüfe, ob die ZIP-Verschlüsselung funktioniert hat

Versuche, die Datei zu entpacken. Wenn du nach einem Passwort gefragt wirst, passt alles. Ein Bonus ist, wenn du weißt, dass das Tool AES-256 oder AES-128-Bit-Verschlüsselung verwendet.

2. So öffnest du eine passwortgeschützte ZIP-Datei

Doppelklicke auf die verschlüsselte ZIP-Datei und gib dein Passwort ein, wenn du dazu aufgefordert wirst. Die meisten Betriebssysteme machen das automatisch – Windows mit dem Datei-Explorer, macOS mit dem Archivierungsprogramm.

3. Sicher teilen

Schicke das Passwort nicht in derselben E-Mail wie die verschlüsselte Datei. Das ist ungefähr so sicher, wie „1234“ als PIN zu verwenden – oder „password“ als, ähm, Passwort. Nutze lieber eine andere App (z. B. einen Messenger) oder teile es am Telefon.

Noch ein paar bewährte Sicherheitsmaßnahmen:

• Verwende starke Passwörter mit mindestens 12 Zeichen – mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
• Teste deine verschlüsselte Datei, bevor du sie verschickst.
• Überlege, Ablaufdaten für geteilte Dateien festzulegen.
• Bewahre Sicherungskopien wichtiger Passwörter an einem sicheren Ort auf.

ZIP-Verschlüsselung vs. PDF-Verschlüsselung: Was solltest du verwenden?

Du würdest nicht in Flip-Flops zu einem Marathon erscheinen. Und wenn du Dateien schützen willst, hilft es manchmal, PDF-Verschlüsselung mit ZIP-Verschlüsselung zu vergleichen.

Wähle ZIP-Verschlüsselung, wenn:

• du mehrere Dateien oder ganze Ordner schützt
• du maximale Komprimierung brauchst, um Speicherplatz zu sparen
• du mit unterschiedlichen Dateitypen arbeitest (Bilder, Dokumente, Tabellenkalkulationen)
• du ein einziges Archiv für Projektdateien möchtest

Wähle PDF-Verschlüsselung, wenn:

• du ein einzelnes Dokument schützt
• du ohne Entpacken direkt ansehen willst
• du digitale Signaturen oder erweiterte Berechtigungen brauchst
• du Dokumente teilst, die Empfänger häufig ansehen werden

Alternative: Schütze ein PDF direkt im Browser mit Smallpdf

Wenn du mit einem PDF arbeitest und es vor dem Verschlüsseln komprimieren willst, nutze Smallpdf:

1. Lade dein Dokument bei PDF komprimieren hoch.
2. Wähle „Grundlegend“ oder „Starke Komprimierung“.
3. Warte, bis die Komprimierung fertig ist – lade die Datei aber noch nicht herunter.
4. Suche unter der Schaltfläche „Herunterladen“ nach „Oder fortfahren in“.
5. Klicke auf „Mehr anzeigen“ und suche dann nach der Option „Schützen“.
6. Vergib ein starkes Passwort und klicke auf „Schützen“.
7. Lade dein komprimiertes und geschütztes PDF herunter.

Das ist eine elegante Möglichkeit, Dokumentkomprimierung und Sicherheit zu kombinieren. So musst du nicht einmal extra zippen.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es eine Möglichkeit, eine ZIP-Datei zu verschlüsseln?

Ja. Mit 7-Zip unter Windows oder Keka unter macOS kannst du eine ZIP-Datei mit AES-256 verschlüsseln. Das Festplattendienstprogramm in macOS ermöglicht außerdem das Erstellen verschlüsselter Disk-Images.

Wie gut ist die Verschlüsselung von ZIP-Dateien?

Mit AES-256 erstellte ZIP-Verschlüsselung ist stark und bewährt. Ältere ZIPCrypto-Methoden sind schwächer – wähle deshalb immer eine AES-basierte Verschlüsselung.

Wie verschlüsselt man 7-Zip-Dateien?

Öffne 7-Zip, wähle „Zum Archiv hinzufügen“, gib ein Passwort ein und wähle „AES-256“. Damit wird das ZIP- oder 7z-Archiv stark verschlüsselt.

Wie stellst du sicher, dass eine ZIP-Datei sicher ist?

Probiere das Entpacken aus. Eine Passwortabfrage bestätigt die Verschlüsselung. Verwende starke Passwörter und teile sie nicht über denselben Kanal wie die Datei.

Welche Sicherheitsprobleme gibt es bei ZIP-Dateien?

Die ältere ZIPCrypto-Verschlüsselung ist überholt. Schwache Passwörter, beschädigte Archive und unsichere Extraktionsprogramme können die Sicherheit ebenfalls beeinträchtigen.